Der Rock wird zu kurz, der Ausschnitt wird zu tief. Ich habe selber Schuld. Nein. Nicht selber Schuld. Man kriegt mit, dass das Thema nach wie vor schambehaftet ist, dass sich Frauen mit sexuellem Missbrauch, körperlichen Übergriffen durch den Partner oft nicht reden trauen, weil sie auch abhängig sind, weil da finanzielle Abhängigkeit ist, weil es schambehaftet ist, weil man oft die Schuld kriegt für das, was man erlebt. Tatsache ist eben die, dass natürlich erleben Männer auch sehr viel Gewalt, aber auch hauptsächlich von Männern ausgehend. Also das, was uns alle eint, ist einfach, dass die meiste Gewalt von Männern ausgeht. Das sind über 80 Prozent in Österreich. Was glaubst du, müssen Männer machen, damit nicht mehr so viel Gewalt von ihnen ausgeht gegenüber Frauen? Ich glaube generell, dass erstmal da ganz wichtig ist, nochmal hinzuschauen, wie das patriarchale System auch die Männer belastet. die Männer belastet oder Sozismänner und sonst als männlich sozialisierte Personen, wie da auch das dann in die toxische Männlichkeitsrichtung geht und da einfach zu schauen, okay, wie kann ich mich selber reflektieren und wie kann ich auch auf andere zugehen und gemeinsam lernen. Es ist sehr schwierig zu pauschalisieren, aber ich glaube, über Gefühle sprechen, also trauen, offen zu sein, was man gerade empfindet und mit Menschen, am besten mit anderen Männern zu teilen, was einen wirklich bewegt. Nein heißt nein! No means no! Wer das sagt, der meint es auch so! Also was ich machen kann, um Flinterpersonen zu unterstützen, ist glaube ich zu kommunizieren mit Menschen, die Erfahrungen kommunizieren mit Menschen, die Erfahrungen mit haben, mit Menschen, die überhaupt keine Berührungspunkte damit haben. Also so einfach zu reden und davon nicht zu scheuen, dass man da eine Diskussion eingeht und nicht um Menschen zu überzeugen, sondern einfach um Bewusstsein zu schaffen. Ich glaube, dass so Mikrofeminismus auch ganz viel bringen kann, also dass man sich eigene Sachen oder Taktiken im Alltag überlegt, um eben nicht so gefangen zu sein in diesen Strukturen, die oft ein strukturelles Problem sind. Was uns auch immer besonders wichtig ist, egal bei was, dass man auch immer Auswege aufzeigt. Zum Beispiel Zivilcourage, dass man das Anmachtsgefühl nicht stehen bleibt, es ist so arg und ich kann nichts tun, sondern dass herauskommt, dass jeder und jede Einzelne was tun kann.