Ja, mein Name ist Daniela Gutmann und ich lebe jetzt seit ca. acht Jahren in Oberösterreich und bin bildende Künstlerin, Filmemacherin und Performerin, wobei ich diese Bereiche sehr fluide sehe, also dass es auch ineinander übergeht, das ist mir wichtig. Also vor allem auch das Performative, dass ich das auch bei Installationen zum Beispiel mit einbinde. Warum ich mich für Kunst entschieden habe? Als Kind war das schon da, also ich habe viel gezeichnet, viel gemalt, auch viel getanzt. Also es war immer so, dieses Körperliche war mir immer sehr wichtig und auch so in der Volksschule habe ich bei so Kindertheater und so mitgemacht und genau. Und dann, aber es war nie so wirklich so ein Berufswunsch in dem Sinn oder es war irgendwie auch gar nicht so in meinem Vorstellungsbereich. Und dann habe ich eben, also nach der Schule bin ich nach Wien und war an der Universität für Bodenkultur und habe das dann aber ziemlich schnell wieder abgebrochen, weil ich gemerkt habe, das ist, also ich brauche was anderes. Also es ist, ich habe mich dann noch mehr, ich habe so Tanzkurse besucht, Zeichenkurse und habe gemerkt, ich muss da jetzt hingehen, in diese Richtung. Und genau. Und dann ist irgendwie so ineinander übergegangen. Dann bin ich nach Graz gezogen, habe die Ortweinschule für Keramik, also keramische Formgebung besucht. Und das war eigentlich ziemlich spät. Mit 23 Jahren habe ich da das erste Mal mit Kunstgeschichte und theoretische Auseinandersetzung mit Kunst und den Werken gehabt. Und das war eben ein Wow-Effekt auch irgendwie. Also so dieses, irgendwie auch so ein Gefühl von Ankommen. Und irgendwie auch so ein Gefühl von Ankommen und auch so ein, da kann ich mich jetzt, da kann ich mich mit Themen ausein erhalten habe, ein Auslandsatelierstipendium. Da ging ich dann drei Monate nach Taiwan und da wurde ich als Künstlerin begrüßt und das war eine sehr spannende Erfahrung irgendwie. Also ich war so, wow, you are thinking I am a famous artist. You are thinking I'm a famous artist. Es war sehr wertschätzend. Es war sehr willkommen heißend. Und dann habe ich eben das erste Mal so alleine, also nicht in dieser Gruppe von der Ortweinschule oder in der Werkstatt mit Menschen, die ich ja kennengelernt habe, sondern dass ich mich allein als selbstständige Künstlerin ein Projekt angehe. Und das war für mich so eine sehr erweiternde Erfahrung. Und da habe ich dann eben auch entschlossen, dass ich da noch tiefer reingehen mag. Und dann bin ich nach Linz gekommen und habe an der Kunstuniversität angefangen. Also die Finanzierung ist natürlich ein Thema nach wie vor. Und momentan habe ich eine Lohnarbeit, Teilzeitjob, die mir quasi so ein monatliches Einkommen garantiert. Und zusätzlich bin ich auch noch in, ich bin bei der Bewegungsbar. ein Format für Performance, wo es um Austausch geht, um Rohfassungen von performativen Arbeiten zu zeigen vor Publikum. Das mache ich gemeinsam mit Theresa Muhl im Raumschiff. und dann bin ich auch seit heuer im BB15 tätig für kuratorische Praxis und Vereinstätigkeit. Genau, also das sind so die, so außerhalb von meiner künstlerischen, also außerhalb, also so was jetzt nicht direkt meine künstlerische Arbeit betrifft, mein Einkommen. Und dann gibt es natürlich, also natürlich bekomme ich Honorar. Natürlich nicht immer, leider. sehr da ist auf jeden fall voll viel zu tun und sehr viel noch zu verändern und da bin ich ja auch jetzt auch als nicht mehr studierende oder auch in den letzten jahren habe ich mir das angewöhnt immer gleich zu fragen wenn ich angefragt werde für eine ausstellung gibt es ein honorar gibt es budget und genau und dann also also dass ich im Vorfeld das gleich abwickle und abkläre. Dann Förderungen habe ich schon beantragt und auch bekommen, das will ich aber noch, also da muss ich noch mehr so eine Praxis entwickeln, dass ich da jetzt irgendwie regelmäßiger Office-Time habe und genau. Und dann nächstes Jahr steht mir eine Residency bevor in Pristina, Kosovo. Und das geht auch von Land Steiermark Kultur aus. Das ist so ein Auslandsatelier-Stipendium. Und da kommt auch was rein. Meine Filme sind ja auch bei Filmfestivals vertreten, international. Es gibt den Vertrieb in Österreich in Wien Sixpack-Film. Und da kann man, ich glaube, vier oder fünfmal im Jahr Filme einreichen. Da gibt es dann eine Jury und die wählen dann Filme aus, die sie dann vertreiben. Und eben die, das ist so in der Art wie Galeristinnen, also sie vermitteln quasi und machen eigentlich für mich die Bewerbungen und schicken quasi den Film mit der Beschreibung und allen Infos zu den Filmfestivals, wo sie glauben, es könnte gut passen. Filmfestivals, wo sie glauben, es könnte gut passen und das ist eine unglaubliche Erleichterung für mich, weil sonst würde ich ja nur mehr vom Laptop also natürlich muss ich, man muss sehr viel vom Laptop sitzen als freischaffende Künstlerin, aber das erleichtert es auf jeden Fall und ich bin sehr dankbar, dass es diese Institution gibt und die machen auch echt gute Arbeit. Und am Ende des Jahres bekomme ich dann immer die Liste, wo sie die Filme hingeschickt haben. Und es ist dann schon so, das ist drei Seiten Filmfestivals. Und mein Film wurde dann halt auf sechs, sieben, acht gezeigt. Gender Pay Gap existiert auf jeden Fall, aber ich würde auch sagen, dass ein generelles Pay Gap existiert. Das belegen Statistiken. Das ist klar, dass das existiert. Persönlich habe ich das Empfinden, dass es gibt so einen Aufschwung, also dass mehr Frauen, Finder, Queers quasi mehr Raum bekommen für künstlerische Arbeit oder Präsenz generell in der Gesellschaft. Aber dennoch befinden wir uns noch immer im Patriarchat. Also es ist so, das ist eben über Jahrhunderte hat uns das ja auch geprägt. Also wir, wenn ich jetzt sozialisiert wurde als Frau, dann natürlich habe ich da natürlich gibt es da Faktoren, die mich beeinflussen tagtäglich. Also wie trete ich auf? Wie sehr werde ich ernst genommen in dem, was ich mache? Was wird mir zugetraut. Also das ist so, wie viel Raum muss ich mir selber nehmen, wie viel Raum wird mir gegeben. Also es sind sehr viele Fragen, die mich beschäftigen diesbezüglich. Und ich versuche mal zuversichtlich zu sein, aber ich sehe schon, also meiner Meinung nach leben wir generell in einer sehr dystopischen Welt momentan. Aber ich bin sehr zuversichtlich im Sinne von, dass es sehr viele starke Persönlichkeiten gibt, die versuchen da nach vorwärts zu gehen und nicht rückwärts. Natürlich gibt es da auch viele positive Beispiele, auch wie vor kurzem, dass, ich weiß nicht, ob ihr das gehört habt, aber dass Irland quasi ein bedingungsloses Grundeinkommen für Kulturschaffbungen voraussortiert, welche quasi in Frage kommen und dann wurde aus einem Topf so gewählt, also sehr mit einem Zufallsprinzip und die bekamen jetzt die letzten drei Jahre eben ein Grundeinkommen und das funktioniert und die Wirtschaft ist nach oben gegangen sogar. Es hat viele gute, positive Faktoren dargelegt und da finde ich es halt schon spannend. Ich hoffe, dass je nachdem, wo man lebt oder auch weltweit, dass wir von diesen Beispielen auch lernen und so schauen, ah ja, okay, die machen das so, vielleicht funktioniert das in unserem Land auch. Und sonst, was ich immer mehr auch schätze am Künstlerin sein, an Kunstschaffern im Kulturbereich tätig sein, ist, dass da voll viel Gemeinschaft existiert. Es wird einem voll viel geholfen, also im Sinne von, dass alle irgendwie zusammenwirken und dass es so ein Netzwerk ist, wie zum Beispiel Equipmentverleih. Ich weiß, wo ich anfragen kann. Meistens sind sie froh, wenn sie einem quasi helfen können. Oder auch mit Skills, also dass man sich da gegenseitig auch hilft. Das finde ich sehr angenehm, also speziell in Linz, also merke ich das, dass da sehr Wohlwollen, das Miteinander existiert. Und das gibt mir auch Hoffnung, dass da sehr Wohlwollen, das Miteinander existiert und das gibt mir auch Hoffnung, dass man da irgendwie, natürlich ist es so ein Bubble geschehen, aber dass man da weitermachen kann und weiter arbeiten kann, weiter experimentieren kann, weiter spielen kann. Ein Atelier zu haben bedeutet für mich, einen Arbeitsraum zu haben, aber auch einen Rückzugsort zu haben von allen anderen Räumen. Ort, wo man sein kann, Gedanken aufmachen kann und denen auch Form geben kann, experimentieren. Ich muss auch dazu sagen, dass ich es die letzten Monate auch viel als Office benutzt habe. Ein Tisch ist meistens sehr relevant. Für mich persönlich ist es sehr wichtig, politisch zu sein, politisch zu leben, eine politische Auseinandersetzung zu haben. Und gleichzeitig bin ich der Meinung, dass Kunst eben nicht politisch sein muss. Also dass Kunst eigentlich was Eigenständiges, was Losgelöstes sein darf. Und weil sonst wird Kunst vielleicht auch zu eng oder zu plakativ oder zu sehr mit dem Kopf gedacht. Kunst ist immer eine Auseinandersetzung, aber nicht so, also von dem Anspruch her, es muss jetzt politisch sein, das finde ich dann schwierig. Ich sehe meine Arbeit eigentlich sehr politisch, manchmal mehr ersichtlich, manchmal weniger ersichtlich, aber es ist immer eine Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen und die mich auch persönlich betreffen. Und man gestaltet auf jeden Fall die Welt mit, mit dem, was man nach außen trägt und was man für Bilder erzeugt. Aber Aktivismus und Kunst sind dann doch andere Bereiche. Wenn es eine poetische Arbeit ist über ein Thema, das jetzt nicht so offensichtlich ist und dann zufällig auch politisch ist, dann ist es ja wunderbar. Also dann ist es so sehr gut.