Aber ihr wisst nicht, wie andere auch sind. Und ihr habt das Gestandnis gut, also ab jetzt. Wunderschönen guten Abend, liebe Damen und Herren hier im Phoenix. Liebe Menschen draußen vor den Fernsehgeräten, liebe Menschen im Internet, die sich das anschauen. Mein Name ist Thomas, ich bin vom Wurst-von-Hund-Bball, so wie meine beiden Kolleginnen Ava und Sebi. Und wir dürfen euch heute ein bisschen unser Projekt vorstellen, das wir seit fast zehn Jahren mittlerweile in Linz umsetzen, nämlich den Wurst vom Hundball. Der Wurst vom Hundball ist entstanden 2015 als Reaktion auf den damaligen Rechtsruck in Oberösterreich. Wir haben damals eine schwarz-blaue Koalition erstmals gehabt, nach einer schwarz-grünen Koalition. Und das war natürlich für viele im Kunst- und Kulturbereich trotzdem auch eine gewisse Drohsituation, ganz allgemein für die Gesellschaft natürlich. Und so haben sich ein paar Leute zusammengesetzt aus dem Kunst- und Kulturbereich und überlegt, wie gehen wir damit um? Da gibt es eine neue Landesregierung, die zu 100 Prozent aus Männern besteht. Da gibt es einen Burschenbundball, der jährlich stattfindet und der immer so ein Treffen war von rechtsextremen und rechten Menschen in Österreich. Und da war die Überlegung, die wird wahrscheinlich noch mehr Auftrieb bekommen. Und wir wollten da irgendetwas dazu machen und eine andere Strategie mal ausprobieren als die Demonstration, die natürlich wichtig ist und die wir natürlich unterstützen als Ball. Und so haben wir dann den Wurst-vom-Hund-Ball ins Leben gerufen, der seitdem jährlich zum selben Zeitpunkt wie der Burschenbundball stattfindet, mit der Idee, ihm das Rampenlicht abzuluchsen. Und wir sind wahrscheinlich deswegen heute hier, weil DorfTV seit Anfang an dabei ist, nämlich als Live-Übertragung mit dem Wrapped Carpet und uns da ganz eine wichtige Stütze war, dieses Projekt bekannt zu machen, groß zu machen und deswegen danke an DorfTV an dieser Stelle. Wir haben ein bisschen überlegt, was interessiert denn vielleicht jemanden über uns? So ein Ball ist ja, von außen gesehen ist man vielleicht das Gastort und sieht viele Leute herumwurren, wie eben Sebi und Awa, aber wie funktioniert eigentlich so ein Ball? Wie wird das organisiert? Wer ist da alle dabei? Awa, möchtest du uns da was erzählen? Gerne. Also auch von meiner Seite ein großes Hallo an alle und Gratulation zur 15 Jahre DorfTV. Wir sind sehr froh, da zu sein. Dankeschön. Wie läuft der Ball ab? Also wir Wie läuft es ab? Wir organisieren uns in einer ähnlichen Projektstruktur. Das heißt, wir haben ein Kernteam und die Kernteam-Mitglieder haben bestimmte Aufgaben, angefangen von Grafik bis zu Fotografie, bis zu Barmanagement, genau Awareness Team, das haben wir jetzt sehr gut groß aufzogen, weil das uns wichtig ist. Dekoration, Kooperation mit anderen Vereinen, PartnerInnen. Und grundsätzlich ein Organisationsteam, das dann alles managt. Und wir treffen uns in bestimmten Intervallen und organisieren uns und holen die Updates ein. Wie viele Leute sind insgesamt beim Ball aktiv? Das ist eine schwierige Frage. Ich würde sagen, es sind 10 bis 15 Leute, die sehr viel Zeit investieren. Daneben sind natürlich, und da sind wir wirklich sehr froh drum, sehr viele freiwillige HelferInnen, die auch beim Ball selber da sind und uns helfen und kräftig unterstützen, sei es hinter der Bar, bei der Kasse, alles mögliche und auch natürlich das Stadt-Bergstadt-Team, das uns die Möglichkeit bietet, dass wir dort in der Stadt-Bergstadt den Ball abhalten dürfen. Ich glaube in Summe waren wir im heurigen Ball bei mehr als 120 Personen auf der Teamliste. Das ist für so einen Ball schon recht ordentlich. Ja, genau. Ja, wie viel verdienen denn alle, die an diesem Ball mitarbeiten? Gar nichts. Also eben, es ist alles freiwillig. Genau. Und es ist eine Charity- Veranstaltung. Das heißt, eben, wir sammeln das Geld, das reinkommt, wird dann natürlich gespendet. Heuer bei dem Ball haben wir 8.000 Euro an Spenden zusammengebracht und das haben die Vereine Zuflucht und bekommen für Projekte im Zusammenhang mit Flüchtlingen, Asylwerbenden und so weiter. Im Sommer sind wir, glaube ich, bei 42.000 Euro, die über die Jahre an Spenden hergegeben worden sind. In den ersten Jahren haben wir gespendet für das Projekt Dach über den Kopf in Urfa vom Verein SDS Menschenrechte und seit ein paar Jahren spenden wir es eben für diese beiden anderen Vereine. Genau. Thomas, du bist jetzt schon seit Anfang an dabei. Ja, was war halt, welche Herausforderungen haben wir bis jetzt gemeistert, dass wir gesagt haben, dass der Ball trotzdem so stattfindet, wie er stattfindet? Insgesamt muss man sagen, gibt es in solcher Organisation Höhen und Tiefen. Es ist schon insgesamt, dadurch, dass wir das alle ehrenamtlich neben Brotjobs machen, teilweise sehr anstrengend für die Beteiligten, besonders für das Kernteam. Und da hat man schon mal einen Durchhänger auch. Also dieses gruppendynamische Management, das ist schon eine wirklich wichtige Aufgabe, dass man sich halt selber gegenseitig stärkt, dass man daran denkt, dass am Schluss etwas Cooles rauskommt, wenn man das ordentlich durchzieht. Und das ist, glaube ich, schon eine ganz wichtige Aufgabe von einem Verein, wie wir hier sind, dass man da gut drauf schaut, auf die eigenen Ressourcen, auf die eigenen Energien, damit die Menschen motiviert sind und mitmachen, weil es geht ja um ihre Freizeit und das ist nicht selbstverständlich, dass man da investiert. Das andere, was natürlich schön ist, wir sind seit dem zweiten Ball jedes Jahr ausverkauft, mittlerweile innerhalb von wenigen Sekunden quasi, nachdem wir die Tickets online stellen. Das Traurige dabei ist, dass wir wahrscheinlich viel mehr Menschen erreichen könnten. Also wir haben ein bisschen mehr als 400 Karten aufgelegt in den letzten Jahren und könnten aber wahrscheinlich doppelt oder dreifach an Leute reinlassen, wenn wir eine Location hätten, die so groß wäre. Und seit Jahren scheitern wir daran, dass die Stadt Linz leider alle Locations, die sie hat, nicht hergibt, weil es für die diversen künstlerischen Leitungen, ich glaube, politisch zu heikel ist, so eine gesellschaftspolitische Geschichte wie uns reinzulassen, das finde ich ziemlich feig, muss ich sagen, von einigen Personen. Und mal schauen, vielleicht gelingt es uns irgendwann einmal, eine größere Location zu bekommen. Und das an sich wäre natürlich dann ein sehr großer Schritt und eine große Herausforderung für so ein kleines Team wie uns. Letztes Jahr haben wir ja den Cube gehabt, für klubwurst also da schauen wir schon dass wir heute ein bisschen in der richtung mehr platz schaffen für küstlerinnen und besucherinnen und das ist schon ein großes ziel von uns aber eben wie du sagst das das ist sehr schwierig, dass man eine wirkliche Location findet, wo alle Platz haben. Also falls jemand von euch eine geeignete Veranstaltungslocation zu Hause hat, für so 1000 bis 2000 Personen, bitte meldet euch bei uns. Braucht man. Ein Highlight bei einem Ball, also ein Ball braucht immer eine Tombola, haben wir gelernt, haben wir auch seit Anfang an. Wie funktioniert die Tombola, wo kommen da die Sachen her? Also wir haben ein Kernteam-Mitglied, das ist die Vichy und die organisiert das halt schon sehr lange. Und die hat ein super Team und die sind halt recht selbstständig und schreiben halt UnternehmerInnen oder suchen halt nach SpenderInnen, die halt dann quasi sachliche Spenden geben und die werden halt voll lieb verpackt. Die werden halt voll lieb verpackt und dann halt, genau. Im Sommer haben wir, glaube ich, mittlerweile hunderte Firmen, die uns kleine Beiträge leisten. Geht bis hin zu, wir haben auch schon mal ein Gerhard-Haderer-Original in der Tombola gehabt, also wirklich coole, coole Hauptpreise quasi. Und das ist, glaube ich, das Wichtige, was uns das zeigt, ist, dass das Projekt, das wir haben, nämlich da eine Veranstaltung zu machen, die für Vielfalt steht, die für ein positives Gesellschaftsbild steht, wirklich auch von vielen mitgetragen wird. Also nicht nur von ein paar links-linken Narren und Träumerinnen, sondern das ist ein Projekt, wo wir sagen, das kommt aus der gesellschaftlichen Mitte und wird auch von einem breiten Teil der Gesellschaft getragen, die halt mit dieser Deutsch-Stümmelei und Rechtsextremismus nichts im Hut haben. Und das ist schon, finde ich, ganz wichtig. Es ist total lustig, eine Anekdote kann ich erzählen. Wir haben einmal einen Anruf gehabt in der Stadtwerkstatt, wo jemand gesagt hat, Mache, ich würde mir total gerne zu eurem Ball gehen und eine Karte kaufen, aber ich habe letztes Mal ÖVP gehört, darf ich trotzdem kommen? Das habe ich sehr nett gefunden. Sie hat trotzdem kommen dürfen, ich habe sie nicht kennengelernt, aber ich glaube, sie hat auch Spaß gehabt. Ja, ich würde sagen, wir stoßen auf, auf keine Angst vor Vielfalt. Prost. Danke, Sebi. Übrigens, falls ihr euch fragt, so diese Drinks, diese speziellen Drinks, die man jährlich beim Ball kriegt, woher die kommen, die Konzepte stammen alle von Sebi. Also, genau. Wir legen sehr viel Wert darauf, dass den Menschen bei uns gut geht. Wir haben eine hohe kulinarische Auswahl. Es gibt in der Regel ein Würstelparadies oder eine Wurstbar, dass man nicht auch hungrig heimgehen muss. Es gibt Getränke in allen Variationen. Also es ist ein Fest der Freude und des Lebens, das wir da feiern. Ja, was ich halt auch vielleicht erwähnen möchte, ist, wir stecken auch recht viel Zeit in das Booking von den KünstlerInnen, die dann auf der Bühne auftreten und suchen jährlich nach einer beeindruckenden Moderation. Und genau, da haben wir auch bis jetzt ein ziemlich cooles Line-Up angeboten, die letzten Jahre, finde ich. Und ich glaube, dass das auch seinen Platz in dem Raum hat. Und es gibt ja nicht nur Musik, sondern wir spielen das ganze Haus in der Stadtwerkstatt. Es gibt da eben künstlerische Ausstellungen, Interventionen, Projekte. Wir haben da schon ein Eisdisco drinnen gehabt vom Schlot. Wir haben ein Bällebad gehabt. Wir haben Ausstellungen künstlerische von sehr absurd bis sehr konkret gehabt. Also es ist immer für sehr viele verschiedene Geschmäcker was dabei und es ist ein Happening. Also es ist nicht nur ein Konzert, wo man hingeht, sondern es ist schon ein ganzer Abend, den man dann dort genießen kann. Also kann man sehr empfehlen. Kommt mal vorbei, schaut auf unsere Webseite, wurstvormundball.at Da kann man sich dann auch informieren, wann der nächste Ball ist. Am 7.2. 2026. Also save the date. 7.2. 2026. Und bei die Karten müsst ihr wirklich schnell sein. Was, glaube ich, auch noch ganz wichtig ist, ist, wir brauchen jedes Jahr trotzdem mal wieder neue Leute. Was kann man tun, wenn man mitarbeiten möchte? Genau, also wir sind immer wieder auf der Suche nach Helping Hands. Also falls ihr ZuschauerInnen draußen Interesse habt, bei uns mitzumachen und zu helfen, wir würden uns sehr freuen. Wir schätzen halt auch die Vielfalt im Team. Das heißt, es sind wirklich alle Personen, alle Personengruppen, alles Mögliche durch die Gesellschaft alle sehr willkommen und wir schätzen das, dass sie Leute mögen. Was gibt es noch zu sagen über den Ball? Ich glaube, vielleicht auch wieder mal so ein Punkt, wo man ein großes Danke sagen könnte, nicht nur an die ganzen freiwilligen HelferInnen, sondern auch, weil ich jetzt gerade die Petra sehe, ebenso alle, die halt so wie DorfTV eben radiofroh und Strom und Stadtwerk startatt und alle, die uns auch unterstützen und Rückendeckung geben ein bisschen. Also großes Danke hier. Und das kann man sagen, da steht wirklich ein großer Teil der freien Kunst- und Kulturszene dabei. Wir haben jahrelang, hat die Kapo für uns zum Beispiel die Türsteherinnen gemacht und den Kassadienst gemacht. Haben dann selber kein Programm gemacht. Wir haben dann die Kapo nutzen können für die Schlafplätze und im Sommer sind da über die Jahre wirklich schon dutzende freie Szene Kunst- und Kulturvereine dabei, die das Projekt unterstützen. Also das geht weit über unseren Trägerverein hinaus. Das ist ein Gemeinschaftsprojekt und das finde ich total schön, dass das halt wirklich breit getragen wird und es wechseln natürlich Personen und Vereine immer wieder, aber bis jetzt traugt sich das auf einer sehr sehr breiten Basis. Danke dafür. Vielen Dank. Thomas willst du noch was zum Schluss sagen? Oder Schlussworte? Mir fällt nicht mehr viel ein, außer kommt vorbei, schaut sich das an, unterstützt uns, gebt uns Tombola-Preise, gebt uns eure helfenden Hände und danke nochmal an DorfTV für die Einladung und noch ein schönes Geburtstagsfest. Danke, Sivi. Danke, Sivi. Applaus