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50 Jahre Arbeitsmigration ... und wer benennt Rassismus?

Created at 17. Oct. 2016

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by Martin Wassermair

Bericht und Interviews zur Ausstellung "Gekommen und geblieben" in der Linzer Tabakfabrik, 10. - 28. Oktober 2016

Sich selbst im konstruierten Gegenbild des Anderen zu definieren, sich dabei selbst zu überhöhen und als zivilisierter darzustellen, zählt zu den grundlegendsten Erscheinungsformen von Rassismus.

Umso mehr muss gerade aus diesem Gesichtspunkt eine Ausstellung Beachtung finden, die 50 Jahre Arbeitsmigration in Österreich zum Inhalt. Dabei handelt es sich um eine facettenreiche Zeitspanne seit den Anwerbeabkommen mit der Türkei 1964 sowie Jugoslawien 1966, um eine Vielzahl individueller Lebensgeschichten und - was noch schwerer wiegt - um ebenso viele bittere Erfahrungen von Ausgrenzung, Diskriminierung und Geringschätzung.

Die "Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter", wie die angeworbenen Arbeitskräfte fortan genannt wurden, sahen sich - so ist auf den Texttafeln der Ausstellung zu lesen - vielfach mit Fremdenfeindlichkeit und menschenverachtender Gesetzgebung konfrontiert. "Aslywerber", und auch dieses aktuelle Thema hat in die Vermittlungskonzepte Eingang gefunden, "sind in Österreich oftmals unerwünscht".

Doch warum nennen die dafür inhaltlich Verantwortlichen die rassistischen Ursachen nicht mit der begrifflichen Entsprechung ganz unmittelbar beim Namen? Der Beitrag versucht, anhand von Gesprächen und Interviews u.a. auch darauf Antworten zu finden.

Gestaltung: Martin Wassermair (Politikredakteur Dorf TV).

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