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Homosexualität im Christentum (Teil 1)

Created at 24. Apr. 2012

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by eswerdelicht

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Vor Gott sind alle Menschen gleich, heißt es.
Ein näherer Blick auf die christliche Glaubenslehre und auf die meisten anderen religiösen Lehren lässt allerdings an diesem Postulat Zweifel aufkommen. Homosexualität ist im göttlichen Plan nicht vorgesehen. Als Wille des Schöpfers gilt die Verbindung von Mann und Frau in der Ehe, denn der ursprüngliche Sinn der menschlichen Sexualität wird darin gesehen Nachkommen zu zeugen.

Insofern verstoßen Homosexuelle nach christlicher Moral gegen diese Bestimmung und versündigen sich spätestens in der Auslebung ihrer Orientierung. Einerseits hält der Katechismus der Katholischen Kirche fest, dass homosexuell veranlagten Menschen „mit Achtung, Mitleid und Takt” zu begegnen sei, andererseits bezeichnet er im selben Atemzug sexuelle Akte zwischen Personen des gleichen Geschlechts als „schlimme Abirrung”.

Während in der Evangelischen Kirche A.u.H.B. eingetragene Partnerschaften begrüßt und sogar Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren vorgenommen werden, erscheint die Haltung der Katholischen Kirche hier reichlich paradox. Zwar hat sich die Kirche in Bezug auf Homosexualität ausdrücklich gegen jede Diskriminierung ausgesprochen, gleichzeitig aber ist für sie – so der Pressesprecher des Vatikans – „die Gleichstellung homesexueller Lebensgemeinschaften unannehmbar“.

Liberale Gruppierungen innerhalb der Gläubigen setzen sich für eine Gleichstellung ein und auch im Klerus selbst ist Homosexualität ein Streitpunkt innerhalb der katholischen Kirche. Aber auf welche christlichen Quellen sützt sich diese konservative Haltung überhaupt, was sagt die Moraltheologie, wie realisitsch ist eine Öffnung der Kirche dem Thema gegenüber und wie lässt sich eigentlich als Betroffener Homosexualität und Glaube vereinbaren?

Über all das diskutieren Sabina Grömmer und Jorit D. Posset mit folgenden Gästen:

Gerhard Marschütz, Habilitierter Katholischer Theologe, ist außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Systematische Theologie im Fach Theologische Ethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Außerdem ist er Lehrbeauftragter an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschulie Wien/Krems. Forschungsschwerpunkte: Ehe- und Familienforschung (Ethik der Geschlechterbeziehung) , Tierethik und Ethische Probleme am Beginn menschlichen Lebens

Gregor Jansen, Promovierter Katholischer Theologe, Priesterweihe 2002, Jugendseelsorger für das Vikariat Wien-Stadt und für die Jugendkirche Wien. Zuständigkeiten: Liturgisches (Gottesdienste), Theologisches, Inhaltliche Planung, Konzeptarbeit, Adaptierung des Kirchenraumes

Andreas Raschke; DI, Obmann-Stellvertreter der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Glaube Wien (HUG), Mitglied des Presbyteriums (Leitungsgremium) der Evangelisch-Reformierten Pfarrgemeinde H.B. Wien-West, lebt seit 14 Jahren mit seinem Partner zusammen, 2004 wurde die Partnerschaft in der Pfarrgemeinde in einem öffentlichen Gottesdienst gesegnet.

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