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JULIUS ZECHNER 21.7.1958 - 30.6.1992

Created at 29. Jun. 2012

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by gabi

JULIUS ZECHNER
21.7.1958 (Liebenfels, Kärnten) - 30.6.1992 (Linz)

Gitarrist von WILLI WARMA und DYNAMO URFAHR, Sänger bei der Linzer Electronic Disco Band MOJIQE und der Travestieshow LA RABIATA, Mitbegründer der HOSI Linz, Aktivist in der AIDS-Aufklärung, Szenewirt im legendären Badcafe in der Linzer Badgasse .. Am 30. Juni 1992 ist der 20. Jahrestag ..

Julius Zechner ist 4 Jahre alt als seine Mutter stirbt. Er zieht mit Vater und ungeliebter Stiefmutter nach Oberösterreich, ist von 10 – 14 im Stift Kremsmünster, Schule und Internat in Linz, lebt im Heim „der Gute Hirte“, beginnt Schlagzeug und Gitarre zu spielen. Nach Schulabbruch Buchhandelslehre bei Heimo Liebisch bis zum Rauswurf.

1977 spielt Julius mit den Brüdern Bernhard & Peter Praschl als „Kasperltheater“ im Studentenzentrum in der Bischofstrasse als Gitarrist bis dato in Linz ungehörtes von Lou Reed, Iggy Pop und Johnny Winter. Wird von den Teenager Zuschauern Donke + Holzinger sofort abgeworben. Julius gründet Sommer 77 zusammen mit Donke, Holzinger und Unger die Band WILLI WARMA. Den Namen steuert Julius bei, der englische Slangausdruck für einen gestrickten Peniswärmer.

Zechners unnachahmliche Gitarrenarbeit, Rhythm & Lead in einer Person, und seine offensiv schwulen Soloeinlagen in Straps und Höschen helfen WILLI WARMA, die rasch zu einer der führenden Österreichischen Rockbands werden und ihrer Heimatstadt mit der Single STAHLSTADTKINDER (Co-komponiert von Julius) ein Denkmal setzen. Nicht zuletzt das Zusammenwirken von Musikern, Kunsthochschülern und der erstarkenden Gay Community machen das Linz dieser Jahre einzigartig.

Ende 1981 verlässt Julius WILLI WARMA. Das stylishe New Wave Getue dieser Tage sind ihm ein Greuel. Julius will härter spielen, die Band selbst mit neuem Gitarristen löst sich Anfang 83 auf.

1982 übernimmt Julius die Führung des Badcafe macht es bis 1987 zum angesagten Schwulenclub mit Hetero Publikum.

Nach einem Gastspiel bei der Linzer/Trauner Metal Band VAN DYKE und dem Einstieg bei Harry Hurtigs THE PRIESTS wirbt ex Willi Warma Donke Julius und den Drummer, Paul Riedl, gleich dazu einmal mehr ab, um 1985 die Band DYNAMO URFAHR zu gründen, die bis zum Tod von Julius gemeinsam spielen.

Nebenbei singt Julius auch bei der Linzer Electronic Disco Band MOJIQE und der Travestieshow LA RABIATA.

1982 ist Julius Zechner Gründungsmitglied der Homosexuelleninitiative HOSI, 1985 Gründungsmitglied der AIDSHILFE Österreich und 1991 der oberösterreichischen Aidshilfe.

1987 wird Julius Zechner AIDS positiv getestet. Neben der Musik widmet sich Julius in den kommenden Jahren vermehrt der politischen Arbeit wie AIDS Aufklärung + Betreuung, outet sich 1988 in München beim 1. Europäischen Positiven Treffen am Marienplatz als HIV Positiver, spielt im dort uraufgeführten aufsehenerregenden Film „Mut gehört dazu“ von Konrad Lutz, arbeitet bei der Aidshilfe in Linz.

Am 30.Juni 1992 stirbt Julius Zechner an der Folgen seiner Krankheit.

(Peter Donke)

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