Was an den ÖH-Wahlen so wichtig ist! Am 25. April waren Nina Mathies (ÖH-Bundesvorsitzende und Kandidatin der VSStÖ) sowie Laura Feldler (Spitzenkandidatin der JUNOS an der JKU Linz) zu Gast bei Martin Wassermair in der Sendung Stachel im Fleisch. Anlass war die bevorstehende ÖH-Wahl, die 2025 von 13. bis zum 15. Mai stattfindet. Nina Mathies, Studentin in Wien, spricht zu Beginn über zentrale Herausforderungen der Österreichischen Hochschüler*innenschaft (ÖH). Besonders schwierig sei es, engagierte Mitstreiter*innen zu finden, weil viele Studierende kaum noch Zeit neben Studium und Job hätten. Immer mehr müssten arbeiten, um ihren Alltag zu finanzieren. Zudem sei eine generelle „Wahlmüdigkeit“ spürbar. Ihr zentrales Anliegen: Den Studierenden die Bedeutung einer starken Interessenvertretung wieder bewusst zu machen. Auch Laura Felder betont, dass die Anliegen der Studierenden im Zentrum stehen müssen. Sie bezeichnet die niedrige Wahlbeteiligung von etwas über 20 Prozent bei der letzten Wahl 2023 als alarmierend. Deshalb liege ein besonderer Fokus darauf, mehr Menschen zum Wählen zu motivieren – inklusive Drittstaatsangehöriger, die ebenfalls wahlberechtigt sind. Gewählt wird auf drei Ebenen: Die der Bundesvertretung, der Hochschulvertretung und der Studienvertretung. Die Stimmenabgabe kann auch per Briefwahl erfolgen. Ein Streitpunkt zwischen den beiden Kandidatinnen ist die Frage, wie effektiv die ÖH in den vergangenen Jahren gearbeitet hat. Während Feldler der ÖH mangelnde Erfolge vorwirft, hält Mathies mit einer Reihe von umgesetzten Projekten dagegen. Kontrovers diskutiert wurde auch das Thema nachgelagerter Studiengebühren – ein Modell, das besonders von den JUNOS befürwortet wird. Dabei sollen Studierende erst nach Abschluss des Studiums zur Kasse gebeten werden. Feldler argumentiert, dies sei sozial gerechter, da nicht alle Steuerzahler*innen für ein Studium zahlen sollten, das sie selbst nie in Anspruch nehmen. Mathies hingegen lehnt das Modell entschieden ab. Ein solches Modell sei ein abschreckender Mechanismus und würde soziale Ungleichheiten verschärfen, da es bildungsfernere Gruppen besonders treffe. Ein weiteres zentrales Thema ist die soziale Absicherung. Mathies fordert eine spürbare Erhöhung der Studienbeihilfe als Existenzgrundlage – vor allem angesichts steigender Lebenshaltungskosten und des wachsenden Leistungsdrucks. Auch die psychische Gesundheit rückt in den Fokus. Feldler will sich für eine gezielte Wohnbeihilfe in Oberösterreich einsetzen, die derzeit unzureichend sei. Zudem soll es mehr Unterstützungsangebote geben, etwa eine Nightline, ein anonymes Beratungsangebot rund um die Uhr. Auch die Studienorganisation müsse flexibler werden: mehr Lehrveranstaltungen in den Ferien, weniger verpflichtende Anwesenheit. Beide Kandidatinnen betonen die Notwendigkeit von mehr Diversität an Hochschulen. Gesprächsthema war außerdem der Umgang mit künstlicher Intelligenz. Für Mathies ist klar: KI sollte nicht bekämpft, sondern sinnvoll in den Lernalltag integriert werden. Feldler fordert klare, faire Richtlinien – insbesondere mit Blick auf Datenschutz und Chancengleichheit. Am Ende des Gesprächs machen beide deutlich: Studieren ist heute oft ein 60-Stunden-Job – eine Realität, die gesellschaftlich kaum anerkannt wird. Umso wichtiger sei es, politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein selbstbestimmtes, chancengerechtes Studium ermöglichen. Wichtig ist also, vom 13. bis 15. Mai wählen zu gehen, um so ein besseres Studierendenleben möglich zu machen und mitzugestalten! Hier gehts zur ganzen Diskussion! Verfasst von Nuria Tomaschek am 9.5.2025