Dietmar Prammer: Die Herausforderungen und Ziele des Linzer Bürgermeisters Dietmar Prammer betrachtet seinen Wahlsieg bei der Bürgermeisterwahl 2025 als Zeichen gegen die FPÖ, erklärt er in der Spezial-Ausgabe der Sendung „Der Stachel im Fleisch“. Im Gespräch mit Martin Wassermair spricht er über seinen unvorhergesehenen Wahlkampf, die aktuellen Aufgaben und Herausforderungen in seinem Amt, sowie über seine Visionen für die Zukunft der Stadt Linz. Seinen Erfolg bei der Stichwahl am 16. Jänner 2025 sieht er unter anderem durch Kickls Aufstieg sowie auch durch die neuerliche Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten begründet. Dass sich 77,1 Prozent für ihn entschieden haben, nimmt er nicht nur als Zustimmung seiner Person auf, sondern als bewusste Gegenreaktion auf den politischen Rechtsruck in Österreich und darüber hinaus. Prammer erzählt weiters von seinem politischen Engagement bereits in jungen Jahren, seinem Beitritt zur Sozialistischen Jugend – und wie ihn der Wunsch, Verantwortung zu übernehmen, nun bis zum Bürgermeisteramt führte. Es ginge ihm immer schon darum, für Chancengleichheit zu kämpfen und auf gegenseitige Unterstützung zu bauen. In der Ungerechtigkeit sieht er für sich einen wichtigen Antrieb, etwas verbessern zu wollen. Ein Thema, dass unter der Linzer Bevölkerung immer wieder starker Kritik unterzogen wird, ist die Verkehrspolitik. Die Vorwürfe, dass Autofahrer*innen viel zu sehr bevorzugt und alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen somit stark benachteiligt werden, häufen sich. Als Beispiel dient der Fahrradstreifen, der auf der Nibelungenbrücke entstand und nach wenigen Tagen bereits wieder abgebaut wurde. Prammer meint, er hätte das Projekt länger ausprobieren wollen, doch letzten Endes sei es durch schlechte Planung und eine ebenso schlechte Durchführung gescheitert. Wen er dafür in Verantwortung zieht, bleibt unklar. Weiters wird über das Thema Sozialhilfe diskutiert. Was gegen die steigende Armutsrate zu tun ist, ist eine gerechtere Verteilung von Asylsuchenden innerhalb des ganzen Landes. Dies würde laut Prammer mehr finanzielle Möglichkeiten und bessere Perspektiven für alle Bewohner*innen bieten. Die Vorwürfe an den Bürgermeister, dass er bei Immobilienprojekten viel zu sehr auf die Investor*innen dieser Projekte achten würde und weniger auf die Bürger*innen, bezieht er nicht nur auf sich, sondern auch auf seine Vorgänger und streitet die Vorwürfe ab. Diese Meinungen seien nicht durch die breite Öffentlichkeit vertreten. Er betont auch, dass nicht alles was hinter den Kulissen passiert, öffentlich gemacht wird, und die Leute so auch nur einen kleinen Teil der Projektplanung mitbekommen. Den ursprünglichen Standort, der für die Digitaluniversität Linz (IT:U) am Auhof geplant war, lehnte Prammer ab. Ausschlaggebend dafür waren für ihn negative Stellungnahmen des Landes Oberösterreich, unter anderem wegen Umwelt- und Verkehrsbedenken. Das Projekt sei jedoch nicht vom Tisch: Derzeit werde ein alternativer Standort gesucht, um die IT:U künftig doch in Linz realisieren zu können. Ein weiteres zentrales Thema ist die zunehmende Hitze in der Stadt. Die große Betonfläche des Urfahranermarkt-Geländes wird immer wieder kritisch betrachtet – eine Umwandlung in eine durchgehende Parkanlage lehnt er jedoch ab. Der dort zweimal jährlich stattfindende Jahrmarkt solle weiterhin möglich bleiben. Eine teilweise Entsiegelung sei allerdings bereits in Planung. Grundsätzlich stehen bei Prammer keine großen Leuchtturmprojekte in Planung. Es gehe ihm nicht darum, „Denkmäler zu hinterlassen“, sondern darum, bestehende Strukturen weiterzuentwickeln und die Lebensqualität in Linz zu verbessern. Er setzt auf flexible Stadtentwicklung, die auf aktuelle Herausforderungen rasch reagieren kann. Ziel sei es, Linz resilient und handlungsfähig zu machen – und zwar durch die Weiterentwicklung und den Ausbau bereits bestehender Strukturen. Hier gehts zum vollständigen Beitrag! Verfasst von Nuria Tomaschek am 24.6.2025