Soziale Sicherheit: Wer fällt durch das Netz? In der Ausgabe „Klima und Soziales“ der Sendereihe „Das Dreieck“ diskutieren Dorothea Dorfbauer, Geschäftsführerin des Diakoniewerks Oberösterreich, und Viktoria Auer, Klima- und Energieexpertin bei Global 2000, über Klimaschutz und soziale Sicherheit in Österreich. Zu Beginn des Gesprächs betont Dorothea Dorfbauer, dass der österreichische Sozialstaat zwar grundsätzlich sinnvoll gestaltet sei, jedoch immer mehr Menschen durch das soziale Netz fallen würden, insbesondere armutsgefährdete Gruppen wie Obdachlose, Alleinerziehende und Menschen mit Migrationshintergrund. Dorfbauer unterstreicht, dass soziale Sicherheit außerdem mehr als nur ökonomische Stabilität bedeute; sie umfasse auch die Teilhabe an Bildung sowie kulturellen und sozialen Aktivitäten. Die Geschäftsführerin des Diakoniewerks Oberösterreich sieht dringenden Handlungsbedarf, um diese Teilhabemöglichkeiten zu stärken und fordert eine Weiterentwicklung des Sozialstaats. Damit solle vor allem auf aktuelle Herausforderungen wie steigende Lebenshaltungskosten und die wachsende soziale Ungleichheit reagiert werden. Auch die Pflege sei in Österreich durch mangelnde Vorbereitung auf eine immer älter werdende Gesellschaft in einer immer kritischeren Situation, mahnt Dorfbauer. Um eine nachhaltige Pflegeinfrastruktur zu schaffen, müsse die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert und die stärkere Einbindung von Angehörigen, Nachbarschaften und freiwilligen Helfern gefördert werden. Neben der Situation in der Pflege stehe Österreich auch durch die Klimakrise vor enormen Herausforderungen, so Viktoria Auer. Besonders die Kommunikation der Klimakrise erweise sich in der medialen Öffentlichkeit als sehr schwierig, betont die Energieexpertin von Global 2000. Das Jahr 2019 sei mit der weltweiten Klimabewegung „Fridays for Future“ und der damit einhergehenden politischen Debatte ein entscheidender Moment für den Klimaschutz gewesen. Doch seitdem hätten andere Krisen wie die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine die Prioritäten verschoben, wodurch der Klimaschutz aus dem Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt wäre. Auer warnt weiters vor dem zunehmenden Einsatz von Verzögerungsstrategien in der Kommunikation von Klima-Themen, die den Fortschritt in der Politik behindern würden. Sie kritisiert insbesondere die Propagierung ineffizienter Lösungen wie E-Fuels und das Verlagern der Verantwortung auf andere Länder. Es sei die Aufgabe des Journalismus, solche Strategien aufzudecken und Fakten klar zu kommunizieren. Sie unterstreicht die Bedeutung des konstruktiven Klimajournalismus, der positive Zukunftsbilder vermittle und gleichzeitig auf den Ernst der Lage hinweise. Klimaschutz sollte darüber hinaus nicht nur als Verzicht, sondern auch als Chance für mehr soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität kommuniziert werden, wünscht sich Auer. Angesichts der bevorstehenden Nationalratswahlen am 29.09 appellieren Dorothea Dorfbauer und Viktoria Auer an die Zuseher*innen genau hinzuschauen, welche Parteien sich für die eine nachhaltige Zukunft und die Belange von sozial schwachen Menschen einsetzen. Verfasst von Claudia Hagenauer am 29.08.2024 Hier geht's zum vollständigen Beitrag.