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Versuch über die Symmetrie

Created at 4. Apr. 2023

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by dorftv

Versuch über die Symmetrie
Ein ortsbezogenes Projekt von Hubert Lobnig und Moritz Matschke, Abteilung Künstlerische Praxis

Open Day 22.03.23 19:00 Hauptplatz, 50 Jahre Kunstuniversität Linz

Die Symmetrie der Brückenkopfgebäude am Linzer Hauptplatz und die spiegelbildliche Gleichheit der beiden Fassaden sind Ausgangspunkt einer ortsbezogenen Intervention von Hubert Lobnig und Moritz Matschke. Die Filme, die von zwei Projektoren gleichzeitig an die beiden gegenüberliegenden Fassaden geworfen werden, bringen die Architektur aus dem Gleichgewicht und kehren ihr Inneres nach außen. Durch traumartig schwankende Ansichten und langsame Drehbewegungen werden die Gebäudeteile aus ihrer stabilisierenden Horizontalen gekippt, kommen ins Schwanken, verlieren ihre Stabilität.

Zwei spiegelgleiche Figuren in den Fenstern sind am Taubenschlag zu hören, Sister Ray variieren Themen und Riffs aus der Filmmusik zu Dead Man von Neil Young. Der live gespielte und stark verzerrte Sound verstärkt die Surrealität der Aktion. In die projizierten Bildmontagen der beiden Künstler ist die Videoarbeit Hydra der Studierenden Jennifer Eder und Robert Starzer (Bildende Kunst / Kunst und Bildung) integriert. Sie unternehmen darin Fahrten durch die Kellerräume der Gebäude mit gespenstisch animierten Figuren aus Gemälden der Sammlung Gurlitt, die anfangs in einem der Brückenkopfgebäude untergebracht war, bevor sie in die Neue Galerie der Stadt Linz und dann ins Lentos weiterwanderte. Dadurch wird ein direkter Bezug zur NS Vergangenheit der Gebäude hergestellt.

Das Kunstprojekt reflektiert die Vorliebe von totalitären Systemen für simple Formen der Symmetrie. Es zeigt zugleich die diversen Arbeitsformen der Universität für Künstlerische und Industrielle Gestaltung / Kunstuniversität Linz, und reicht bis tief ins Unterbewusstsein.
 

 

Sister Ray
… is Dead Man. Sie reiten wieder. Sister Ray lassen Neil Youngs „Dead Man“ auf Morricones Halunken los: bröckelig-dröhnende Traumsequenzen, die zwischen Spaghettiwestern und Wall of Sound mäandern, mit Sand im Getriebe und zwischen den Zähnen.

Andre Zogholy – guitar, lap-steel, electronics

Samy Zogholy – bass

Am Taubenschlag

Soundperformance | 2022 | Konzept: Ruth Größwang, Susanna Melem und Severin Standhartinger
Umsetzung Tag der offenen Tür: Severin Standhartinger, Ruth Größwang
Wo es Stadt gibt, da gibt es auch Stadttauben. Und wo es Stadttauben gibt, da gibt es auch Widerstand. (Fahim Amir, frei zitiert nach Michel Foucault)
Die Performance bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Urbanität, Mensch und Tier, Ölzweig und Fäkalbombe. Als „matter out of place“ eignen sich Tauben defensive Architektur an, mittels Sound wird der öffentliche Raum zurückerobert.

 

vor Ort: Kunstuniversität Linz, Fassade der Brückenkopfgebäude am Hauptplatz

 

 

 

 

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