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DASEIN

Created at 21. Mar. 2013

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by claudia

eine Videoperformance der freundinnen der kunst (2007)

Ein Jahr lang haben wir uns mit dem Begriff DASEIN beschäftigt und immer wieder neue Facetten dazu entdeckt. Entstanden ist eine Video-Performance in der unterschiedliche Genres zur Anwendung kamen. Verwendet wurden verschiedene Aufnahme- und Montagetechniken (Video, Super8, Fotografie, Grafiken).

Das Thema der Geburt aufgreifend, drehten wir die Rahmenhandlung in der leerstehenden, abbruchbereiten Landesfrauenklinik in Linz. (Dieses Krankenhaus indem bis dato ein Großteil der Linzer Bevölkerung geboren wurde, ist mittlerweile abgerissen.)

Das Arbeiten am eigenen Dasein wurde versinnbildlicht durch handwerkliche Tätigkeiten, dargestellt in unterschiedlichen Arbeitsprozessen. Die vier Episoden, die die Rahmenhandlung unterbrechen, thematisieren auf sehr persönliche Weise den Zugang der freundinnen der kunst zum Begriff DASEIN.

1. „Laurentia, liebe Laurentia mein” - das gemeinsam gesungene Lied „Laurentia, liebe Laurentia mein“ dient als Metapher für Alltag und Monotonie. Das „Funktionieren“ oder „Nichtfunktionieren“ im familiären und gesellschaftlichen Umfeld wird mittels dieser gesungenen und getanzten „Litanei“ sichtbar gemacht.

2. „Sonntags auf dem Acker“ – eine Episode zum Thema Geburt und Tod. Die direkte und unmittelbare Verbindung des Körpers mit dem Erdboden ermöglicht es, sich mit Fragen wie Vergänglichkeit und Tod auseinander zu setzen, und auch mit der ganz banalen Tatsache, dass der Körper die Grundlage des Daseins bildet.

3. „Eintag topfte die Welt oder Quillmädchen“ – in dieser Episode, die lange unter dem Arbeitstitel „Die Fülle des Daseins“ stand, werden Themen wie Reizüberflutung, Desorientierung und Realitätsverlust in unser Konsum- und Informationsgesellschaft angesprochen. Das Märchen der Gebrüder Grimms vom „Süßen Brei“ wird textlich überarbeitet und in Form einer „Puppenküche“ inszeniert. Der „süße Brei“ anfangs ausschließlich zur Befriedigung existenzieller Grundbedürfnisse gedacht, wird im Lauf der Zeit als „nicht-enden-wollende“ Nahrungsquelle zur Bedrohung.

4. „Wenn wir erklimmen...“ - ist eine bildhafte Umsetzung der „Höhen und Tiefen“ des Lebens. Ein Spiel mit veränderten Größenverhältnissen in Bezug auf Personen und Dinge, soll die verzerrte Wahrnehmung verbildlichen, die individuelle Herangehensweisen an unterschiedliche Problematiken bedingen. Wie Lebenssituationen bewältigt, gemeistert oder gar bezwungen werden hängt nicht zuletzt auch mit den Zielsetzungen im jeweiligen Dasein zusammen.

Konzept/Regie/Schnitt > freundinnen der kunst
Claudia Dworschak, Martina Kornfehl, Helga Lohninger, Viktoria Schlögl
Darstellerinnen > freundinnen der kunst
Kamera > Marion Geyer-Grois, Claudia Dworschak
Musik Episoden > Verena Brückner, Lorenz Felhofer, Haarmann
Text „Quillmädchen“ > Sybille Küblböck
Sprecher „Quillmächen“ > Stanislaus Stieber
Dauer > 20 min.
Linz/Austria, 2007

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