Linzfest Talks (5) - Alois Reiter

Alois Reiter und seine Frau Hildegard haben Ende der 1970er Jahre die Stadt Linz verlassen und sind aufs Land gezogen um - auch beruflich - ganz neu anzufangen. Sie betreiben nun im Mühlviertel - in einer kleinen Gemeinde nahe Rohrbach - biologischen Gemüse- und Obstbau. Alois Reiter gilt heute als Spezialist für die Erzeugung von Kompost.
Neben der Handarbeit ist ihm auch die Kopfarbeit wichtig. Alois Reiter hat zahlreiche Polemiken, Gedichte und Geschichten geschrieben, die in mehreren Büchern veröffentlicht wurden.
Das alte gemütliche Steinhaus am Hang hat das Ehepaar selbst umgebaut und renoviert. Es muss eine große Umstellung gewesen sein, dieser Umzug aus der Stadt, aus Linz, aufs Land. Noch dazu mit dem Wunsch, ganz auf die ökologische Landwirtschaft zu setzen.
Wegbegleiter Akkordeon

Am 16. Mai 1933 wurde Alois Reiter in Linz geboren. Das Akkordeon wurde zu einem unverzichtbaren, hilfreichen Wegebegleiter, schon in frühen Jahren, aber auch später, als Alois Reiter - als Musiklehrer - damit sein Geld verdienen sollte. Eine Kindheit im Zweiten Weltkrieg, mit Bombenangriffen und langen Stunden im Luftschutzkeller.
Alois Reiter arbeitet - nach dem Konkurs des väterlichen Betriebs - als Brotausführer für eine Bäckerei. Er heiratet, ein erstes Kind ist unterwegs, er muss zusätzlich Geld verdienen. Wieder erweist sich das Akkordeon als hilfreich - er spielt in Nachtbars, hat Auftritte mit einem Trio. Er arbeitet als technische Hilfskraft im Linzer Stadtmuseum, ist dort in der Werkstatt für Restaurierungen tätig. Schließlich macht er die Musik zu seinem Hauptberuf.
Nach einem Studium am Brucknerkonservatorium in Linz und sechs Semestern Akkordeon und Blockflöte an der Hochschule in Wien arbeitet er zunächst als Musiklehrer an der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz, später unterrichtet er an der Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik.