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Zeno Stanek - "Die letzten Tage der Menschlichkeit"

Created at 6. Dec. 2012

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by dorftv

Tom Pohl im Gespräch mit Regisseur Zeno Stanek und Schauspieler Karl Ferdinand Kratzl über das Stück "Die letzten Tage der Menschlichkeit".

DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHLICHKEIT

Das Theater BRAUHAUS zeigte im Herrensee Theater Litschau eine Adaptierung von Karl Kraus’ legendärer Szenenfolge „Die letzten Tage der Menschheit“ als Parabel auf den aktuellen Zustand unserer Gesellschaft. In „Die letzten Tage der Menschlichkeit“ geleitete Karl Ferdinand Kratzl in der neu geschaffenen Figur des Conferenciers das Publikum mit bitterbösem Humor durch die zahlreichen, rasch wechselnden Szenen, die von einem über 30 Darstellerinnen und Darstellern umfassenden Ensemble gespielt wurden. Selten war eine Sommertheaterproduktion so gegenwartsbezogen, denn knapp 100 Jahre nach Vollendung des Meisterwerks von Karl Kraus (entstanden 1915 – 1922) scheint es, als wäre unsere Gesellschaft auf dem Weg, den letzten Funken an Menschlichkeit neuerlich zu begraben. Das oftmals angekündigte Weltuntergangsjahr 2012 und die derzeitige weltpolitische und -wirtschaftliche Lage eignen sich perfekt für eine Neudeutung, ohne die Stimmung des ursprünglichen Werks zu verlieren. Angesichts der globalen Krise steht ähnlich wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Analyse zerstörerischer Machtstrukturen heute wieder an. Die Adaptierung des Textes erfolgte durch Regisseur und Festivalleiter Zeno Stanek und Autor Christian Qualtinger.

Umgesetzt wurde das Stück unter der Regie von Zeno Stanek vom Ensemble Theater BRAUHAUS im Herrenseetheater in Litschau als komödiantische aber gnadenlose Revue menschlicher Abgründe. Die Produktion wurde für den Theaterpreis NESTROY für die beste Bundesländerproduktion 2012 nominiert.

Der Regisseur Zeno Stanek wurde 1971 in Wien geboren. Von 1992 bis 1996 Regiestudium am Max Reinhardt-Seminar. 1993 gründete er das Theater BRAUHAUS in Hörmanns/Waldviertel. Von 1998 bis 2012 Geschäftsführung des Familienunternehmens Kaiser & Co. GesmbH. Regiearbeiten unter anderem für Volkstheater Wien, Landestheater Salzburg, Theater der Jugend Wien, Theater Phönix Linz, Theater Gruppe 80, Deutsches Staatstheater Temeswar in Rumänien, Theater Rampe Stuttgart, Schauspielhaus Salzburg, NÖ Donaufestival und Theater BRAUHAUS. Seit 2007: Gründer und Intendant des Schrammel.Klang.Festival. in Litschau am Herrensee. Begründung des Herrenseetheaters in Litschau. Ab 2013: Intendant der Festspiele Stockerau.

Karl Ferdinand Kratzl begann seine Laufbahn beim Theater. Zwischen 1971 und 1974 war er Mitglied der „Youth Drama Group“, dann bis 1976 beim „Ensemble K“. Ab 1978 wirkte er bis 1982 beim „Serapionstheater“ mit. 1991 spielte er eine Saison lang beim „Schauspielhaus Wien“. Danach folgten die ersten Filme (1989: Landläufiger Tod, Regie: Michael Schottenberg an der Seite von Paulus Manker), sowie die Auszeichnungen Salzburger Stier und der Förderpreis des Deutschen Kabarettpreises im Jahr 1992. Größere Bekanntheit erlangte er ab 1998 als Herr Claus in der erfolgreichen österreichischen Fernsehserie MA 2412 und im gleichnamigen Kinofilm. Im Jahr 2000 veröffentlichte er das Buch „Au! Schau: Himmel, Jö!“, eine Sammlung absurder Kurzgeschichten. 2001 wurde das Theaterstück „Justus Neumann erschlägt sich mit dem Bügeleisen“ uraufgeführt, das er zusammen mit Justus Neumann geschrieben hat. 2002 erfolgte die Uraufführung seines Theaterstücks „Parzifal“. Kinderbücher, Drehbücher.... Ab November 2008 stand er im Linzer Theater Phönix in der erfolgreichen Farce „Der Zwerg ruft“ auf der Bühne. Jänner 2009 sinnierte er in „In Love with Adolf“ über eine Ehe mit Adolf Hitler nach, wobei die Sterne zu Rate gezogen werden, ein Liebeshoroskop erstellt wird und Einblick in ein fiktives Zusammenleben gegeben wird.

Link zur Dokumentation des Stückes: http://dorftv.at/videos/film/5853

Aufzeichnung der Livesendung vom 5. Dezember 2012

Weitere Infos:
http://www.theater-brauhaus.at/
http://www.herrenseetheater.at/

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