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Amir A. Ahmadi - Ælæst

Created at 31. Jan. 2020

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by DORFbrunnen

Amir A. Ahmadi - Ælæst (Tag der Bestimmung)

Manche persische Mystiker glauben, dass vor der Schöpfung des Menschen
Bestimmungen erlassen worden sind, die dem Menschen nicht bewusst sind.
Die mystische Schrift, Fi haqiqat al-‘išq (Über die Wirklichkeit der Liebe), des
persischen Philosophen und Mystiker Suhrawardi (1154-1191) war die Inspirationsquelle
für die junge persische Dichterin Yasamin Rooein, die den Text für
das Stück „Ælæst“ geschrieben hat. Das Hauptthema der Schrift, die Weisheit
der Erleuchtung, wird von Yasamin Rooein literarisch interpretiert. Sie beschreibt
die verzweifelte Suche der Mystiker nach Erkenntnis und ihre Sehnsucht
nach dem Absoluten. Die Worte „Hitsch“ (Nichts), „Nisti“ (nicht dasein),
und „La“ (Negation in arabischer Sprache), die in diesem Stück oft vorkommen,
sind mystische Symbole, die in alten persischen Gedichten verschieden
verwendet wurden. Beispiele aus dem Text:
Djan dar Djame la: Ich wünsche, dass meine Seele in diesem Glas Wein verschwindet.
Djan as hedjre to vale dar djahan: Die Sehnsucht nach Dir beunruhigt meine
Seele.

Amir Abbas Ahmadi wurde 1988 in Ahwaz (Iran) geboren. Er studierte Maschinenbau an der Universität Ahwaz und parallel dazu lernte er Klavier, Musiktheorie und Komposition. Nach seinem Abschluss zog er 2012 nach Österreich
um Musik zu studieren. Derzeit studiert er Master Komposition bei Carola Bauckholt und Jazzklavier bei Christoph Cech an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz.
Er ist als Pianist, Komponist und Organisator tätig in den Bereichen der klassischen, zeitgenössischen und improvisierten Musik und des Jazz in Europa und im Iran. Einen wichtigen Platz in seinem Schaffen nimmt auch die Beschäftigung mit orientalischer Musik ein. 2015 gründete er das Studio Fugu in Linz, Verein für zeitgenössische Kunst, in dem er als Organisator und Pianist tätig ist und regelmäßige interdisziplinäre Konzerte gibt.

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Das Werk wurde am 3.12.19 an der Anton Bruckner Privatuniversität im Rahmen des Festivals "Leicht über Linz 2019" von Neue Vocalsolisten Stuttgart, interpretiert.

Neue Vocalsolisten Stuttgart

Die sieben Konzert- und Opernsolisten, vom Koloratursopran über den Countertenor
bis zum schwarzen Bass, verstehen sich vor allem als Forscher und Entdecker. Um dem Neuen den Weg zu bereiten, arbeiten die Neuen Vocalsolisten regelmäßig mit arrivierten und jungen Komponist*innen zusammen in der Recherche nach neuen Klängen, Stimmtechniken und vokalen Ausdrucksformen.
So entstand im Laufe der letzten 20 Jahre ein reiches, hochvirtuoses und weltweit einzigartiges Repertoire vokaler Kammermusik. Dabei bewegen sich die Neuen Vocalsolisten insbesondere auf dem Terrain des gegenwärtigen Musiktheaters, das mehr denn je durch elektronische Medien, Video- und Konzeptkunst geprägt ist. Interdisziplinäre Diskurse gehören daher selbstverständlich zur Arbeit des Ensembles. Bildende Kunst, Literatur, Film und performative Formate sind darin ebenso einbezogen wie Bezüge zu traditioneller Musik. Vor diesem Hintergrund haben die Neuen Vocalsolisten das Genre des vokalen Kammer-Musik-Theaters geprägt, unter anderem mit Werken von Georges Aperghis, Carola Bauckholt, Luciano Berio, Luca Francesconi, Lucia Ronchetti, Oscar Strasnoy und Claude Vivier. Partner des Ensembles sind dabei stets hochkarätige Spezialistenensembles und Orchester, internationale Opernhäuser, die freie Theaterszene, elektronische Studios sowie zahlreiche Veranstalter von Festivals und Konzertreihen neuer Musik in aller Welt.

Johanna Vargas, Sopran
Susanne Leitz-Lorey, Sopran
Truike van der Poel, Mezzosopran
Martin Nagy, Tenor
Guillermo Anzorena, Bariton
Andreas Fischer, Bass

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Dem Musikschaffen der Gegenwart widmet sich heuer zum vierten Mal in Zusammenarbeit mit der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik Oberösterreich das Festival Leicht über Linz, das mit zahlreichen Konzerten, Vorträgen und Performances von Studierenden, Absolvent*innen, Professor*innen und internationalen Gästen die Bruckneruniversität bespielt. Zu Gast sind neben den Neuen Vocalsolisten Stuttgart unter anderem das Contemporary Pop Duo „Nimikry” sowie Manuela Kehrer, die als Composer in Residence gewonnen werden konnte.

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