Kunst und Kultur - auf dem Abstellgleis im Kanzleramt?

Bei Martin Wassermair waren Yvonne Gimpel (Geschäftsführerin IG Kultur Österreich) und Peter Grubmüller (Kulturressortleiter OÖ Nachrichten) zu Gast.

Live gesendet am Montag, 25. Juni 2018, 17.30 - 18.30 Uhr

Der Stachel im Fleisch XLIII

Die Bedeutung der Kultur sei am Sinken, erklärte Andreas Mailath-Pokorny kurz vor seinem Abschied als langjähriger Wiener Kulturstadtrat. Galt Kulturpolitik noch vor zwei Jahrzehnten als ein Schlüsselressort von großer gesellschaftlicher Tragweite, so ist es um die politische Gestaltung der Grundlagen von Kunst und Kultur tatsächlich sehr still geworden. Programmatische Überlegungen, welchen Beitrag das künstlerische und kulturelle Schaffen im Kampf um Demokratie, Gleichheit und eine vielfältige Gesellschaft leisten soll, sind in den Reihen der Regierenden längst verklungen. Daran ändert auch die mutige Rede des Schriftstellers Michael Köhlmeier nichts, der im Mai 2018 bei einer Gedenkveranstaltung der Republik an die Opfer des Nationalsozialismus der schwarz-blauen Koalition, insbesondere aber der mitregierenden FPÖ Heuchelei vorwarf und damit in der Öffentlichkeit keineswegs nur Zuspruch fand.

Im Mittelpunkt des Gesprächs stehen daher u.a. Fragen, was von Gernot Blümel als Kanzleramtsminister und damit auch Ressortverantwortlicher für Kunst und Kultur zu erwarten ist, wo die großen Aufgaben liegen und wer in Zukunft für das kritische und emanzipatorische Kunst- und Kulturschaffen eine streitbare Stimme erheben wird.

Zur Sendereihe:

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Aus diesem Grunde richtet Der Stachel im Fleisch mit Politikgesprächen auf dorf TV den Blick verstärkt und wahlunabhängig auf wichtige Themen, die in Mainstream-Medien oft zu wenig beleuchtet oder auch bewusst ausgeblendet werden.

Im Mittelpunkt stehen: eine kritische Auseinandersetzung mit dem politischen System des Bundeslandes Oberösterreich, der Republik und der EU, Informationsfreiheit und die Situation der Menschenrechte, Sozial- und Kulturpolitik sowie die regionale Zukunft vor dem Hintergrund aktueller globaler Entwicklungen.